IFA Spezial: hbbTV

Videotext war gestern. Die Zukunft ist nicht nur beim Auto Hybrid. In diesem Fall bekommen die TV-Geräte jedoch keinen Verbrennungsmotor eingebaut, sondern beziehen ihre Daten nicht mehr nur aus den Broadcast-Netzen ,wie Satellit, Kabel oder Antenne, sondern zusätzlich aus dem Internet.

Eine persönliche Vorführung gab es auf dem Stand der ARD. Die Ansätze scheinen jedoch weitgehend ähnlich zu sein. So gehört neben einer optisch schöneren Variante des Videotexts auch der Zugriff auf ein EPG sowie eine Mediathek senderübergreifend dazu.

Der klassische Videotext ist nun also deutlich bunter und kann durch Elemente wie Tabellen und Fotos bereichert werden. Private Sender scheinen diese Freiheit schon als potentiellen neuen Werbeplatz für sich entdeckt zu haben. Dies dürfte bei den ÖRR jedoch nicht zu befürchten sein.

Die Mediathek ist nach Angaben des Sprechers eine eigene Implementierung, unabhängig der Mediathek im Internet. So sollen die Beiträge sowohl inhaltlich, als auch optisch für die Anzeige auf einem TV optimiert sein. Konkret bedeutet das, keine Trailer sondern nur Vollbeiträge sowie ein anderer Codec mit besserer Bildqualität. Im Endeffekt war das Gezeigte das, was man sich unter dem TV-Archiv von Entertain vorstellt. Praktisch jede Sendung der letzten Tage kann über das Internet erneut abgerufen werden. Dabei gibt es auch verschiedene Möglichkeiten des Zugriffs. Einmal direkt indem man die Mediathek durchsucht, bspw sortiert nach Sendung. Oder über den EPG. Wählt man dort einen Tag in der Vergangenheit, wird die Verfügbarkeit eines Beitrags in der Mediathek über ein kleines Kamera-Symbol signalisiert und man kann direkt in die Mediathek springen und den Beitrag abrufen. Zumindest in dem auf der IFA gezeigten Showcase war das durchaus beeindruckend. Manch einer erinnert sich aber vielleicht auch an einen IFA-Showcase des TV-Archivs, bei dem es bis heute beim Showcase blieb. Es bleibt also noch abzuwarten, wie die Zeit nach der IFA aussieht, denn derzeit dürfte die Anzahl der potentiellen Nutzer von hbbTV noch enorm begrenzt sein. Man wird also sehen müssen, ob sich der Hype bewahrheitet und sich der ganze Aufwand für die Sender lohnt.

Leider konnte ich aufgrund Zeitmangels keinen Eindruck des hbbTV Angebots von RTL und Sat1Pro7 gewinnen. An allen Ständen wurden nur die Angebote der ÖRR präsentiert.

Abschließend noch ein kurzes Wort zu hbbTV via Entertain. Bei einem Gespräch im Rahmen des Entwicklertreffens für den interactive TV Award, habe ich etwas mit dem Vertreter von Microsoft über die Unterstützung von hbbTV in Mediaroom geplaudert. Sonderlich viel Hoffnung konnte er mir jedoch nicht machen. Microsoft will wohl zunächst mal den Erfolg von hbbTV abwarten. Skeptisch zeigte er sich, was die Verbreitung ausserhalb Deutschlands angeht und insbesondere die Akzeptanz der Kundschaft und die unterschiedlichen Implementationen der Hersteller, trotz des kürzlich verabschiedeten Standards. Prinzipiell wären alle gezeigten Funktionen auch problemlos mit MPF zu realisieren, fraglich dürfte nur sein, ob die Sender diesen Aufwand betreiben wollen (auch wenn die potentiellen Nutzerzahlen hier noch deutlich für Entertain sprechen, mit >1 Mio verkaufter kompatibler Empfangsgeräte).Kurzfristig dürfte also nicht mit hbbTV via Entertain zu rechnen sein.

Software-Update 1.6.25281.6

Wie angekündigt, wird derzeit das neue Software-Update schrittweise an alle Receiver verteilt.

Es ist  nicht möglich das Update zu erzwingen. Die STBs werden automatisch benachrichtigt, wenn sie eingeschaltet oder im Standby sind.

Details zum Update gibt’s dann wie immer hier (die Seite wird ggf. ohne weitere News aktualisiert/erweitert).

Neues im Dezember

Bald ist Nikolaus und die Telekom packt den Geschenkesack aus. Folgende Aktionen sind bisher für den Dezember angekündigt:

  • Liga total! Wochenende – für alle Entertainkunden wird kostenlos das Fussballwochenende des 15. Spieltags freigeschaltet
  • Film der Woche – im TV-Archiv gibt es jetzt jede Woche einen Film kostenlos zum Abruf
  • Software-Update – es steht mal wieder ein Update an, Details sind noch keine bekannt. Details gibts dank TheDeath jetzt hier.
  • HD-Showcase – vom 19.12. bis 06.01. mit ARD HD, ZDF HD und EinsFestival HD

Client-Update 1.6.25035.2 (3. Update)

Seit gestern wird offenbar ein neues Client-Update verteilt.

Im Gegensatz zu bisherigen Updates, funktioniert das manuelle Update diesmal nicht. Es sollen wohl zunächst nur eine kleine Kundengruppe mit dem Update versorgt werden. Eine wirklich offizielle Meldung habe ich dazu bisher jedoch nicht entdeckt.

Genauere Infos folgen, wenn sie vorliegen.

Update 1:

Laut T-Home Team beinhaltet das Update die folgenden Änderungen:

– Neue Sortierungen der Programmübersicht im Menübereich „Fernsehen“
– Nach Sendern (z.B. ARD Digital, ZDF Vision, RTL World,
ProSiebenSat.1, LIGA total!)
– Nach Genre (z.B. Spielfilme/Serien, Sport, News/Doku/Kultur, Kinder)

– Neues Kundencenter im Menübereich „Einstellungen“

– Diverse Designanpassungen im Menü (z.B. T-Home Logo)

– Verbesserung der Geschwindigkeit bei der Navigation im EPG, im
TV-Archiv und bei Videoload

– Aufnahmen starten 1 min. vor / enden 2 min. nach der programmierten
Zeit („Softpadding“)

– Vermeidung der doppelten Abfrage der Benutzer-PIN

Update 2:

Nachdem die STB mit Videorekorderfunktion aktualisiert wurde, kann es unter bestimmten Umständen dazu kommen, dass bestehende Aufnahmen nicht mehr angezeigt werden. Hierfür gibt es folgenden Lösungsvorschlag:

Um nicht mehr sichtbare Aufnahmen im Menüpunkt „Meine Aufnahmen“ wieder sichtbar zu machen, schalten Sie bitte zunächst alle in Ihrem Haushalt befindlichen T-Home Media Receiver über den Netzschalter an der Rückseite der Geräte aus.

Anschließend schalten Sie zuerst den T-Home Media Receiver mit der Videorekorder-Funktion, also den Media Receiver mit den Aufnahmen, wieder ein. Kontrollieren Sie zunächst, ob Ihre Aufnahmen wieder sichtbar sind.

Danach können Sie auch den/die anderen T-Home Media Receiver wieder einschalten

Update 3:
Eine kleine Zusammenfassung der Neuerungen findet ihr hier.

Kanalsortierung

In diesem Artikel will ich mich dem Thema Kanalsortierung widmen.

Vielleicht ein paar Anmerkungen vorweg:

  • Die Kanalsortierung ist recht einfach gehalten und bedarf eigentlich keiner Bedienungsanleitung. Deshalb geht dieser Artikel auch eher auf die Eigenheiten der Sortierung ein, als auf die Bedienung derer.
  • Auch wenn der Titel Kanalsortierung ist, so funktioniert das Ausblenden von Kanälen, sowie die Favoritenverwaltung technisch gesehen sehr ähnlich
  • Die Sendersortierung ist eine STB-bezogene Einstellung, die serverseitig gespeichert wird. D.h. sie sollte das Zurücksetzen des Receivers überstehen, wird der Receiver jedoch ausgetauscht, müssen die Sender auf dem Austauschgerät neu sortiert werden. Es ist also auch möglich im Wohnzimmer eine andere Sortierung zu haben, als bspw im Schlafzimmer. Das gilt übrigens für alle STB-bezogenen Einstellungen (wie unten beschrieben).

Was passiert eigentlich beim Sortieren der Kanäle?

Wird die von der Telekom vorbestimmte Kanalsortierung durch den Benutzer geändert, so wird serverseitig ein Datensatz zur STB angelegt, der diese Einstellungen speichert. Soweit ich das beurteilen kann, werden diese Datensätze für die verschiedensten Zwecke verwendet (neben der Sortierung, ausgeblendeter Kanäle und Favoriten bspw die eingestellte Lautstärke, die bevorzugte Sprache, die Jugendschutzeinstellungen und der HD Kopierschutz) und sind daher recht einfach gestrickt. Es gibt einen „Key“ und ein „Value“. Der Key legt fest, was gespeichert wird, und Value ist einfach ein Textfeld mit dem Inhalt.

Im Falle der Kanalsortierung steht im ensprechenden Datensatz eine Liste der Kanäle, mit Komma getrennt. Als Referenz dient dabei die Kanalposition auf der Telekom-Kanalliste (Anm.: Seit Mediaroom 2.0 wird neben der Kanalposition auch eine eindeutige ID zum Kanal gespeichert, damit ist auch die Erkennung einer Kanalplatzverschiebung möglich, der Einfachheit halber wird nachfolgend aber nur die Kanalposition verwendet).

Und was bedeutet das für mich?

Mit diesem Hintergrundwissen ausgestattet, werden vielleicht einige seltsame Vorfälle mit der eigenen Sortierung plötzlich logisch erklärbar.

Die Hauptprobleme im Überblick:

Senderpositionen

In der originalen Senderliste von Entertain sind die Sender nach gewissen Kriterien sortiert. So finden sich die PayTV Kanäle ab 200, LIGA total ab 300, Fremdsprachen ab 350 und die jeweiligen HD-Sender ab 400. Zwischen diesen Grenzen ist aber meist noch Luft für weitere Sender. So ist die derzeit höchste verwendete Kanalnummer die 999 für Entertain Info.

Meist wird in Pressemitteilungen, Anleitungen oder Ankündigungen (oder meinen Beiträgen :)) auf diese Sendernummern verwiesen. Oftmals wird dann von Leuten mit eigener Sortierung festgestellt: ich hab den Kanal ja gar nicht.

Warum ist das so?

Nehmen wir folgende Kanalliste als fiktives Beispiel:

#Name
1ARD
2ZDF
3RTL
10Sat1
11Pro7

Nun nehmen wir an ich schaue immer nur ARD und Sat1. Also sortiere ich Sat1 nach vorne, direkt nach ARD.
Wie oben schon erklärt, erstellt der Receiver nun folgenden Datensatz:

1,10,2,3,11

Was fällt auf? Der Receiver weiss nur noch, in welcher Reihenfolge die Sender sortiert sind. Die ursprünglichen Lücken in der Liste fallen weg. Anmerkung: hier wird auch gern mal behauptet, dass der Receiver ja dumm ist, weil alle Kanäle aufrutschen. Man könnte ja auch nur die Sortierung ändern und in der Kanalliste trotzdem die richtigen Kanalnummern anzeigen. Daher an dieser Stelle noch mal zur Erklärung, dass dies durchaus seinen Grund hat. Wenn ich Sat1 vorsortiere, dann möchte ich es ja auch mit der Kanalnummer 2 aufrufen, und nicht weiterhin unter der 10. Doch wenn ich die Kanalnummer von Sat1 auf 2 ändere, was mach ich dann mit dem ZDF, das jetzt unter der 3 ist?

Kurzum: Durch die eigene Sortierung werden die Lücken in der Kanalnummerierung entfernt und es entsteht eine durchgängige Kanalnummerierung von 1 bis (abhängig davon wieviele Sender man ausgeblendet hat) ~200. Die ursprünglichen Kanalnummern werden verworfen und können nur durch Zurücksetzen der Sortierung wiederhergestellt werden.

Um beim Beispiel zu bleiben, es ergibt sich folgende Kanalliste:

#Name
1ARD
2Sat1
3ZDF
4RTL
5Pro7

Für die eher visuell getriebenen Leser hier mal ein kurzes Demonstrationsvideo:

Meine Sortierung bleibt nicht erhalten – Ich finde einen neuen Sender nicht

Einmal sortiert, alles gut? Leider nicht. Denn hier kommen wir zu den Nachteilen einer vom Provider vorgegebenen Kanalliste. Kommen neue Sender hinzu, oder fallen alte weg, so muss die Liste von Zeit zu Zeit geändert werden.

Doch was passiert, wenn sich Kanalnummern meiner sortierten Sender ändern? Und was passiert mit Sendern, die eine Kanalnummer haben, die zum Zeitpunkt meiner Sortierung noch nicht vorhanden waren?

Die Antworten sind denkbar einfach:

  • Wird eine Kanalnummer in der Kanalliste nicht in der eigenen Sortierung gefunden (neuer Sender oder alter Sender auf neuer unbenutzter Position), so wird dieser hinten angehängt.
  • Steht eine Kanalnummer in der eigenen Sortierung, die es nicht mehr gibt (Kanal wurde gelöscht), verschwindet dieser Eintrag und alle nachfolgenden Sender rutschen eine Position nach vorne
  • Tauschen 2 Sender auf der Kanalliste ihre Position, so tauschen sie die Position auch innerhalb der eigenen Sortierung (seit Mediaroom 2.0 ist das nicht mehr der Fall, siehe Anmerkung oben)

Zu unserem Beispiel. Nehmen wir an es kommt VOX auf Position 10 hinzu. Sat1 und Pro7 rutschen auf die 11 bzw die 12, so ergibt sich folgende neue Sortierung:

#Name
1ARD
2VOX
3ZDF
4RTL
5Sat1
6Pro7

Warum werden diese Probleme nicht behoben

Hierüber kann man natürlich nur spekulieren, meine persönliche Einschätzung ist aber:

  • Die verwendete Variante ist sehr resourcenschonend. Würde man statt der Kanalpositionen bspw die KanalIDs benutzen, so würde der benötigte Speicherplatz um den Faktor 5 ansteigen, das Problem neuer, oder gelöschter Sender wäre dabei nicht mal behoben. In diesem Zusammenhang muss natürlich auch erwähnt werden, dass nicht nur der Speicherplatz auf dem Server einkalkuliert werden muss, sondern auch die Rechenzeit des Clients. Und wie wir alle wissen, ist der jetzt schon nicht der Schnellste 😉 – der Leidensdruck war wohl entsprechend hoch, denn mittlerweile wird das so gemacht 🙂
  • Ursprünglich wurde Mediaroom für den amerikanischen Markt entwickelt. Hier wird von den Wenigsten eine Sortierung genutzt, und wenn, dann ändern sich zumindest die zugrundeliegenden Kanalnummern praktisch nie.

Alternativen zur Sortierung auf dem Receiver, Backup & Restore

Es wird immer wieder die Frage gestellt, ob man die Sortierung nicht auch auf dem PC komfortabel vornehmen könnte, und wie man die einmal mühsam erstellte Sortierung sichern und ob man die Sortierung auf weitere Receiver im Haushalt kopieren kann.

Ein erster Schritt wurde mit dem neuen Programm-Manager 2 gemacht. Hier lassen sich zumindest die Favoriten mit dem gewählten Videorekorder synchronisieren.

Mit dem Programm-Manager 4.0 ist es jetzt auch möglich die Sortierung zu ändern (Anmelden, Favoriten, Receiver auswählen, ggf auf Alle Sender stellen und auf Reihenfolge sortieren klicken). Besitzt man mehrere Receiver, muss man diesen einen Namen zuweisen (auf der STB Menü öffnen, Einstellungen, Geräteeinstellungen, Gerätename ändern), um sie eindeutig im Programm-Manager auswählen zu können. Dann kann man relativ komfortabel per Drag&Drop oder Platzeingabe die Liste nach belieben sortieren.

Mit der neuesten Version, dem Programm-Manager 5.0 heisst der Menüpunkt Meine Sender und erlaubt die Verwaltung der Favoriten, Sortierung und Ausblenden von Sendern in einer einzigen komfortablen Maske.

Es ist jedoch noch nicht möglich diese Liste zu sichern, wiederherzustellen oder auf alle Receiver des Haushalt auf einmal zu übertragen.

Theoretisch ist eine Sicherung und Wiederherstellung über die REST-Schnittstelle von Entertain to go möglich, das ist aber nur zur Übertragung der Sortierung zu empfehlen. Ein altes Backup einzuspielen könnte durch Änderungen an der Originalliste unvorhersehbare Ergebnisse liefern.

Die verschiedenen Receiver im Überblick

Immer wieder werden Fragen gestellt wie: „Welches ist der neueste Receiver?“ – „Was ist der Unterschied?“ – „Welchen soll man kaufen?“

Seitens der Telekom wird eigentlich immer nur die aktuelle Generation vorgestellt. Daher will ich in diesem Artikel auch auf die vergangenen Receiver kurz eingehen.

Mittlerweile gibt es 3 große Receiver-Familien im Entertainumfeld. 2 davon für den klassischen IPTV-Betrieb und eine für DVB-S2 Empfang.

Stand heute (Juni 2013) ist mit allen Generationen noch die Nutzung der jeweiligen Entertain-Angebote ohne Einschränkungen möglich.

1. Generation DVB-S2 (ab  2011)

MR500 Sat

Seit September 2011 gibt es einen Receiver, der mit den bisherigen Entertain-Empfängern bis auf das Look&Feel nicht mehr viel gemeinsam hat. Der MR500 Sat empfängt Radio und TV nicht wie die anderen seiner Art via IPTV, sondern verfügt über einen DVB-S2 Twin-Tuner.

Neben den nötigen Änderungen in der Software, welche hier beschrieben sind, unterscheidet sich auch die Hardware.

So verfügt er über einen Kartenleser für die mitgelieferte HD+ Smartcard zum Empfang der HD+-Sender. Ausserdem gibt es im Gegensatz zum normalen Standby einen sogenannten Passive-Standby oder Power-Down-Modus in dem sich der Receiver praktisch komplett abschaltet und nur per Knopfdruck auf Frontpanel oder Fernbedienung wieder geweckt werden kann. Allerdings dauert das Starten aus diesem Standby genausolange wie ein regulärer Bootvorgang. Und auch die Steuerung der Aufnahme via Programm-Manager sowie die Ausführung von Aufnahmen ist in diesem Modus nicht möglich. Um den Modus zu aktivieren muss man rund 5 Sekunden die Standby-Taste gedrückt halten.

Details zu den Anschlüssen entnehmt ihr am besten dem offiziellen Datenblatt.

Mit seinen IPTV-Kollegen der 2. Generation gemeinsam hat er den BCM7405 Chipsatz. Jedoch kommt er nicht an deren Ausführungsgeschwindigkeit heran. Zwar ist die reine Rechenzeit unwesentlich länger (rund 40ms), es braucht jedoch eine Atempause bis der eingegebene Befehl überhaupt erkannt wird – zumindest entsteht der Eindruck. Allgemein macht der Receiver einen deutlich trägeren Eindruck als die IPTV-Pendants. Das zeigt sich insbesondere beim Umschalten gegenüber der IPTV Variante mit D-Server Unterstützung, verliert der MR500 Sat deutlich an Boden (abhängig vom Sender liegen die Umschaltzeiten zwischen 2-3 Sekunden, IPTV braucht dafür zwischen 0,3-0,7 Sekunden).
Auch beim Bootvorgang ist der MR500 Sat mit rund 2 Minuten einer der Letzten. Das Aufwachen aus dem Power-Down-Modus dauert übrigens genauso lange. Der einzige Unterschied zwischen Power-Down und Power-Off (Netzschalter) ist also die Möglichkeit den Receiver mit Fernbedienung wieder zum Leben zu erwecken. Tückisch ist beim Startvorgang auch, dass die Anzeige zunächst rund eine Minute aus bleibt, bevor der Startbildschirm erscheint.

Optisch entspricht der Receiver weitgehend dem MR303A, ist jedoch in jeder Richtung einige Millimeter größer.

Größenvergleich mit MR500 Sat

Achtung: Der MR 500 Sat kann nur an einem Entertain Sat Anschluss genutzt werden. Es empfiehlt sich also nicht dem Nachbarn den Receiver zu entführen, das würde nur in nachfolgendem Bild enden. Umgekehrt können am Entertain Sat Anschluss auch keine anderen STBs, als der MR 500 Sat betrieben werden.

MR 500 Sat am Entertain IPTV Anschluss

Abschließend noch ein Wort zur Verwendung mehrerer Sat-Receiver an einem Anschluss. Andere Sat-Receiver sind je nach Sat-Anlage kein Problem. Mehrere MR 500 Sat werden zwar nicht verhindert, offiziell aber auch nicht unterstützt. Nach meinen Erfahrungen kann ich leider (im Gegensatz zu Betrieb mehrerer IPTV-Receiver an einem Anschluss) nur davon abraten mehr als einen MR500 gleichzeitig zu betreiben. Das Entfernte Abspielen wird derzeit offenbar gar nicht unterstützt und auch das Stream-Management und die neue Download-Funktion für Videos scheint mit mehreren Clients an einem Anschluss nicht umgehen zu können.

2. Generation IPTV (Q1/2011 – heute)

Geschwindigkeitstests

Wie bereits erwähnt lassen sich alle Funktionen auch mit den „alten“ Receivern nutzen. Daher werden sich die meisten Fragen: zu was einen Neuen kaufen? Der Grund ist schnell genannt: Geschwindigkeit. Und genau das wollen wir uns mal im Detail anschauen und vergleichen die Generationen miteinander.

Performance-Test Entertain-Receiver
Performance-Test Entertain-Receiver

Eindeutiger Geschwindigkeitssieger beim Bootvorgang ist der MR102, aber auch der MR100 legt eine gute Zeit hin. Hier dürfte sich der Flashspeicher auszahlen, da bei jedem Bootvorgang alle Dateien auf ihre Prüfsumme hin untersucht werden. Theoretisch würde sich wohl auch bei Receivern die, mittlerweile immer mehr in Mode kommende, Kombination aus SSD fürs OS und HD für Daten anbieten.

Auch das Umschalten geht ohne Timeshift Buffer wohl unwesentlich schneller (10-20ms). Eine Anmerkung noch zu der Messung des Kanalwechsels, es wird lediglich die Zeit gemessen, die die Anwendung selbst benötigt, ohne störende Faktoren wie Netzwerklatenz oder Codecbedingte Verzögerung. Je nach Anschluss und Verkabelung kommen hier zu den gemessenen Werten noch mal 300-500ms dazu, die der Vorgang insgesamt benötigt. Eine merklich gesteigerte Umschaltgeschwindigkeit lässt sich also nicht unbedingt feststellen.

Den gefühlt größten Mehrwert hat man beim allgemeinen Handling der STB, also das Navigieren im Menü oder auch bei der Nutzung interaktiver Dienste wie LIGA total! interaktiv, Meine Dienste oder dem neuen Videoload.

MR102

Der Nachfolger des MR100 verfügt über ein neues Design, das einem geschrumpften MR303 ähnelt. Jedoch gibt es ihn nur in schwarz. Auch er verfügt wie der große Bruder über den Broadcom Chipsatz BCM7405, sowie eine neue Fernbedienung. Diese ist mit allen Receivern, bis auf den MR100, kompatibel. Sie bietet auch die Option den TV zu steuern, wie die Fernbedienung des X300T.

Auch an den Schnittstellen hat sich etwas getan. So verfügt der MR102 nun neben USB, SCART, HDMI und einem optischen SPDIF-Ausgang auch über S-Video, einem analogen Stereoausgang und einen eSATA-Anschluss. Nutzbar ist letzterer derzeit jedoch genausowenig, wie die USB-Anschlüsse vorn und hinten.

Auch er profitiert von den schnellen Zugriffszeiten des Flash-Speichers und legt mit Abstand den schnellsten Bootvorgang hin.

MR303 Typ A

Der MR303A wird wie MR100 und MR102 von Tatung gebaut.

Verbaut ist der BCM7405Chipsatz mit 2x400MHz MIPS32 CPU, HDMI1.3, sowie einen eSATA Anschluss, der jedoch, wie die USB-Anschlüsse, derzeit nicht von der Software unterstützt wird. Zur Aufzeichnung ist eine 500GB Festplatte verbaut. Die neue Fernbedienung bietet nun wieder die Möglichkeit auch den TV zu bedienen (wie seinerzeit beim X300T). Die Codes entsprechen denen der bisherigen Receiver (MR100 ausgenommen).

MR303 Typ B

Der MR303 Typ B wird von einem im Entertain-Umfeld neuen Hersteller gebaut: Samsung. Er wurde mehr oder weniger still und heimlich Ende 2011 eingeführt als Alternative zum Typ A.

Äusserlich gleicht er dem Typ A wie ein Ei dem anderen. Zu unterscheiden ist er praktisch nur durch das Typenschild bzw. die Beschriftung auf der Innenseite des vorderen USB-Anschlusses. Die Anschlüsse sind identisch. Auch vom Verhalten (Performance/Features) sind praktisch keine Unterschiede zwischen Typ A und B erkennbar.

Im Innern arbeitet jedoch wieder ein Sigma Chipsatz. Genau genommen der SMP 8654 mit einer 500MHz CPU. Deshalb weicht seine Softwareversion leicht vom Rest der 2. Generation (und der 1. Generation) ab. Auch wenn die Unterschiede marginal sind, zeigen sie sich in erster Linie in der Kompatibilität mit verschiedenen Webradio Streams. Hier zeigt sich der Typ B derzeit etwas gutmütiger.

Power-Management

Seit März 2013 werden neue STB mit einem speziellen Zusatzchip für erweiterte Stromsparfunktionen ausgeliefert. Diese STB sind am + im Modellnamen zu erkennen (Aufkleber auf Unterseite oder Rückseite der Front-USB-Klappe). Nur mit diesen STB ist die Einstellung der Standby-Taste unter Menü > Einstellungen > Media Receiver > Ausschalten verfügbar. Ist keine Standardeinstellung gewählt, wird bei jedem Drücken der Standby-Taste zunächst gefragt, ob man den normalen Standby oder den Schlafmodus verwenden will. Weitere Details zu Letzterem finden sich hier. Die +-Receiver gibt es für jeden aktuellen Receiver-Typ, sprich MR102+, MR303A+, MR303B+ und MR500 (erkennbar am CPU Code CISCO MARS_C5_PM_DE). Eine explizite Wahl ist derzeit nicht möglich. Im Austausch wird i.d.R. 1:1 getauscht.

Falls ihr euch unsicher seid, ob euer Media Receiver über die nötige Hardware verfügt, könnt ihr auch die o.g. Konfigurationsseite aufrufen. Erscheint nur ein Hinweis, dass ihr den Receiver mit der Fernbedienung in Stand-by schalten sollt, ist euer Receiver nicht Power-Management-fähig.

Zum Vergleich mal der Stromverbrauch der verschiedenen Receiver in den verschiedene Zuständen. Die Bedingungen für alle Receiver:

  • Betrieb mit Das Erste HD (keine Aufnahme)
  • Anschluss per HDMI, Auflösung 1080i
  • gemessen mit einem Belkin F7C005de (minimale messbare Leistungsaufnahme ist 0,5W, der Stromverbrauch der Receiver im Schlafmodus liegt jedoch darunter, so dass hier keine genaue Angabe möglich ist)
Stromverbrauch der Receiver
Stromverbrauch der Receiver

1. Generation IPTV (2006 – Q4/2010)

Gemeinsamkeiten

  • Hardwareplattform ist bei allen Receivern der Sigma SMP8634. Unterschiede in der Bildqualität sind also, zumindest über HDMI, nicht zu erwarten.
  • Betriebssoftware ist bei allen Receivern bisher die gleiche Version von Microsoft Mediaroom mit der identischen Konfiguration.

Eigentlich sollte damit schon alles gesagt sein, aber sicherheitshalber noch ein paar Hinweise bzw Schlussfolgerungen:

  • alle Receiver haben einen HDMI Anschluss und sind HD-fähig
  • alle Receiver können alle Sender empfangen, auch PayTV
  • ersetzt man in einem MR300 die Festplatte durch ein kleines Flashmodul oder eine sehr kleine Festplatte, wird er sich verhalten wie ein MR100

Doch genug mit den Gemeinsamkeiten, kommen wir zu den Unterschieden.

MR100

Der MR100 ist der kleinste der Entertain-Receiver. Er ist mit einem internen Flashspeicher ausgerüstet, der nur Platz für das Betriebssystem bietet. D.h. kein Timeshift, keine Aufnahmen. Es ist jedoch möglich Aufnahmen zu programmieren und abzuspielen. Dazu ist jedoch noch ein Receiver mit Festplatte im Haushalt nötig. Dieser führt dann die Aufnahmen aus und streamt sie beim Abspielen auf den MR100 (oder einen anderen Receiver im Haushalt). Derzeit funktioniert das jedoch noch nicht mit HD-Aufnahmen.

Er verfügt als einziger über eine andere Fernbedienung, die sich optisch zwar kaum unterscheidet, jedoch andere Codes benutzt.

Subjektiv fühlt sich seine Bedienung am schnellsten an, verglichen mit den anderen Receivern der 1. Generation (meine persönliche Meinung, andere Meinungen gern in den Kommentaren). Kann aber auch daran liegen, dass er durch die mangelnde Festplatte nicht dauernd mit Timeshift beschäftigt ist oder der Flashspeicher schnellere Zugriffszeiten erlaubt.

Im Vergleich zu den „Großen“ fehlen ihm die analogen Anschlüsse, ausgenommen SCART (allerdings ohne SCART-in), sowie der koax. Digitalausgang. HDMI, einen optischen Digitalausgang sowie 2 USB Ports sind jedoch vorhanden.

 

X300T

Der X300T war der erste Receiver, der mit Entertain (damals noch T-Home (-Speed) von T-Online) verkauft/verschenkt wurde.

Er ist ein vollwertiger HD-IPTV-Festplatten-Receiver (wenn man das so schreiben kann ;)). Er verfügt über eine 80GB Festplatte, sowie 2 (nicht funktionstüchtige) DVB-T Tuner.

An Anschlüssen bringt er mit:

  • HDMI-out
  • FastEthernet-LAN
  • SCART-in (wird nur auf SCART-out durchgeschleift, keine Aufnahmemöglichkeit!)
  • SCART-out
  • Cinch-Stereo-out
  • Composite-Video-out
  • S-Video-out
  • koaxial und optischer Digital Audio Ausgang
  • 2x USB (1x vorn, 1x hinten)

Eine kleine Besonderheit hat noch seine Fernbedienung, so lässt sie sich auch als Universalfernbedienung für den TV programmieren (rudimentäre Funktionen wie Programmwahl, Standby oder Lautstärke).

X301T

Der X301T entspricht weitgehend dem X300T. Er verfügt jedoch über eine 160GB Festplatte und die Fernbedienung ist nicht mehr auf den TV programmierbar.

MR300 Typ B

Der MR300 Typ B ist im Prinzip ein X301T in schwarz, allerdings ohne DVB-T Tuner.

MR 300 Typ A

Der MR300 Typ A ist im Gegensatz zu den vorangegangen Festplattenreceivern von Motorola (X300/1, MR300B sind von Cisco/KISS). Damit verbunden hat er ein anderes Frontpanel inkl. Display (einzeilig, die extra Uhr entfällt und einer (noch funktionslosen) Notentaste. Die Fernbedienung ist jedoch identisch. Auch er hat keine DVB-T Tuner mehr verbaut. Ihm wird eine schlechte HDMI Kompatibilität nachgesagt, die wohl in erster Linie eine Samsung Modellreihe betrifft. Allgemein scheint die MR300 Reihe Probleme mit der Fernbedienung zu haben. In den meisten Fällen hat es geholfen, den IR-Sensor abzudecken, da dieser wohl etwas zu empfindlich ist. Diese Probleme gelten jedoch für die ersten Serien der Receiver. Mittlerweile wurden sie behoben.

MR 301

Der MR 301 entspricht weitgehend dem MR 300 (auch hier gibt es Typ A & B). Allerdings sind SATA-HDDs mit 320GB Kapazität verbaut.

 

Receiver-Galerie

Wieviele Sender gleichzeitig

Achtung

Dieser Artikel bezieht sich auf die alten IPTV Plattform „Entertain“ und gilt nicht für deren Nachfolger MagentaTV. Die Informationen dazu findet ihr im Forum.

In diesem Artikel widmen wir uns der Frage: Wieviele Sender kann ich eigentlich gleichzeitig empfangen.

Vorwort

Zunächst muss man unterscheiden zwischen: Anzahl der gleichzeitig empfangbaren Multicast Streams und Anzahl der gleichzeitig laufenden STBs im Haushalt. Letzteres ist Stand heute technisch auf 10 STBs pro Anschluss begrenzt, offiziell unterstützt werden aber nur 2 STBs – wer mehr betreibt kann sich freuen wenns geht (davon kann man eigentlich ausgehen), wenns Probleme gibt, muss er sie aber selbst lösen. Da wir hier ja die technische Seite beleuchten wollen, ist der wohl meist begrenzende Faktor eher, wieviele unterschiedliche Sender man empfangen will – und auch hier gibt es Unterschiede in der Anzahl der offiziell und technisch unterstützten Anzahl gleichzeitig empfangbarer Sender, doch dazu später mehr.

Das schwächste Glied in der Kette IPTV ist eigentlich immer die Internetverbindung. Daher hängt die Anzahl gleichzeitig empfangbarer Kanäle auch von ihr ab. Auch bei Multicast müssen die Pakete jedes Senders, den ich schauen will, genau einmal durch meine Internetleitung passen. Allerdings ist es dann Aufgabe des DSL-Routers oder eventuell nachgeschalteter Switches dafür zu sorgen, dass diese Pakete überall dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Dies hat folgenden Vorteil: Wollen 2 oder mehr STBs den gleichen Sender, so muss dieser nur einmal über die Internetleitung und wird dann vom DSL Router oder einem Switch vervielfältigt und jede STB bekommt eine Kopie davon.

Diesen Vorteil macht sich auch das Streammanagement von Mediaroom zu nutze. Hat man also 2 STBs, die den gleichen Multicaststream empfangen, dann wird dafür nur 1 Stream benötigt, nicht 2.

Abgesehen hiervon ist das Streammanagement aber recht simpel gehalten, unterscheidet jedoch derzeit zwischen Aufnahmen und Live-Kanälen. In den nachfolgenden Tabellen gelten die Stream-Anzahlen immer nur für Aufnahmen. Die angegebene maximale Bitrate gilt für Live-Empfang.

Aufnahmen

Jeder Anschluss hat eine fest definierte Anzahl an HD und SD Streams, die er empfangen darf. Schaltet man um, oder programmiert eine Aufnahme, so prüft die STB, ob damit diese Grenzen nicht verletzt werden. Ist das der Fall, kommt statt dem Sender eine Fehlermeldung. Wichtig ist: 1 HD Stream kann alternativ auch als ein SD Stream eingesetzt werden. Dies bringt einige Einschränkungen mit sich, auf die ich bei den verschiedenen Anschlussvarianten noch einmal eingehen werde. An dieser Stelle nur so viel: Die Angaben in der Bedienungsanleitung und die Realität im Streammanagement von Mediaroom weichen an manchen Stellen voneinander ab (und das ist auch der Grund für diesen Artikel, sonst würde ja die Bedienungsanleitung reichen).

Abschliessend noch zur Frage, wann wird was belegt: Wie oben bereits erwähnt, wird zwischen HD und SD unterschieden. Diese Unterscheidung wird an der Bandbreite festgemacht. Jeder Kanal und jedes VoD hat eine maximale Bitrate. Per Definition ist alles unter 5000000 Bits/s ein SD-Kanal. Alles unter 11000000 B/s ein HD Kanal. Nehme ich also einen Sender mit maximaler Bitrate von 3500000B/s und parallel eine andere Sendung auf einem Sender mit 9000000 B/s auf, so wird hierfür 1SD und 1HD Kanal benötigt. D.h. der Anschluss muss mindestens entweder 1HD/1SD oder alternativ 2HD/0SD Kanäle empfangen können.

Live-Empfang

Seit April 2013 wird für den Live-Empfang eine andere Art des Streammanagements verwendet. Dieses basiert nicht wie das der Aufnahmen auf der Anzahl der Streams, sondern auf der tatsächlich benötigten Bitrate.

Die maximale Bandbreite ist, wie bisher die Anzahl der Streams, vom eigenen Anschluss abhängig. Am spannendsten ist das Thema für DSL16+ Nutzer, weshalb ich das Beispiel anhand eines DSL16+ Anschlusses nachvollziehen will.

Ein DSL16+ Anschluss mit aktiviertem HD-Profil erhält ein Stream-Management von 1HD/0SD und einer maximalen Bitrate von 10Mbit/s (die garantierte Bitrate des Anschlusses).

Für die Aufnahmeplanung bedeutet das weiterhin, es kann entweder ein HD oder ein SD-Kanal aufgenommen werden. Nimmt man einen HD-Kanal auf, ist die maximale Bitrate praktisch ausgeschöpft und es kann kein weiterer Kanal mehr empfangen werden. Nimmt man jedoch einen SD-Kanal auf oder sieht jemand an einem anderen Media Receiver einen SD-Kanal, so sind nur knapp 4Mbit/s belegt (je nach Anzahl der Tonspuren, Videotext etc), d.h. es kann noch ein weiterer SD-Kanal empfangen werden, ohne einen Konflikt auszulösen oder vorher das HD-Profil deaktivieren zu müssen. Genau genommen ist es bei bestimmten Sender-Konfiguration sogar möglich 3 Kanäle zu empfangen, z.B. tagesschau24, CNN International und QVC. Die prominentesten Sender haben jedoch alle eine Bitrate >3.3Mbit (und keiner hat >5Mbit), d.h. es bleibt in den meisten Fällen bei der bisherigen Möglichkeit 2SD Kanäle gleichzeitig empfangen zu können. Um allerdings 2 SD-Kanäle gleichzeitig aufnehmen zu können, muss das HD-Profil wieder deaktiviert werden. Damit werden allerdings HD-Kanäle wieder gesperrt.

Entertain Comfort Sat

Bei Entertain Comfort Sat ist die Frage noch etwas komplizierter zu beantworten. Hier stehen natürlich immer die Sat-Tuner zur Verfügung, also je nach Anzahl der angeschlossenen LNBs entweder 1 oder 2 Kanäle (egal ob HD oder SD) für Free-TV. Für die via IPTV übertragenen PayTV Kanäle, sowie Videoload bzw TV-Archiv, hängt die Anzahl der Streams wiederum vom Anschlusstyp ab. Aufgrund der Doppelbelastung sind das jedoch weniger als bei den reinen IPTV-Tarifen.

ADSL 16+ / VDSL16

Hier ist war es noch relativ einfach. Bisher konnten 2 SD-Kanäle parallel empfangen werden. D.h. entweder an 2 oder mehr STBs 2 unterschiedliche Kanäle live anschauen, oder ein VoD schauen und parallel einen Sender aufzeichnen, oder 2 Sender aufzeichnen und nebenher E-Mails lesen, Fotos schauen oder einfach eine früher aufgezeichnete Sendung ansehen.

Seit Oktober 2009 ist auch mit DSL16+ HD möglich (wenn auch nur bei Video on Demand, sprich Videoload und TV-Archiv). Daher muss mindestens 1 HD Stream zugesichert werden. Damit nun auch 2 SD Sender gesehen werden können, gibts zusätzlich einen SD Stream dazu. 1HD und 1SD Stream parallel können aber schnell die zugesicherten 10Mbit/s überschreiten. Daher ergibt sich ein Unterschied in der technisch zugelassenen Variante (bis der Receiver sagt: Stop, zuviel Streams parallel) und der offiziell unterstützten Variante.

Ab Q1/2012 wird es dann ganz kompliziert. Um auch Live-HD-Sender zu ermöglichen ist es notwendig Instant Channel Change (ICC) abzuschalten um noch unter der magischen RAMMin-Grenze von 10Mbit zu bleiben. Da sowieso nur ein HD-Kanal genutzt werden kann, nutzt man diese Umstellung auch gleich dazu um den oben geschilderten Fall der 1HD + 1SD Variante zu verhindern. D.h. es ist nur noch 1HD Stream (der alternativ als SD-Stream verwendet werden kann) verfügbar.

Nebenbei bemerkt wird die Stream-Konfiguration derzeit nur beim Bootvorgang bestimmt. Da diese Einstellung anschlussbasiert ist, müssen bei einer Änderung alle am Anschluss betriebenen Receiver neugestartet werden.

Kurze Erklärung zur Tabelle. Am Einfachstes liest es sich von links nach rechts. Ihr überlegt euch also, wieviele HD Sender möchtet ihr sehen, dann könnt ihr sehen, wieviele SD Sender noch unterstützt werden.

Für Entertain Comfort Sat ist keine Änderung vorgesehen, hier ist immer das HD-Profil aktiv. Hinzu kommen natürlich noch die Streams der Sat-Tuner.

Die maximale Bitrate ist von der Einstellung unabhängig.

offizielle Limits

Ansehen + Aufnehmennur Ansehen
HDSDHDSD
HD aus02
HD ein011
1

praktische Limits

HDSDICCmax Bitrate
0 (bei SD-Profil) / 1 (bei HD-Profil und Comfort Sat)2 (bei SD-Profil) / 0 (bei HD-Profil und Comfort Sat)ja (SD-Profil) / nein (HD-Profil und Comfort Sat)10.000.000

VDSL 25

Seit dem 22.04. wurden für alle VDSL25/50 Nutzer weitere Profile eingeführt. Das jeweils höhere Profil wird nur bei ausreichend verfügbarer Bitrate verwendet. Einen genauen Sync-Wert kann man leider nicht nennen, da dieser zwar ein Anhaltspunkt aber nicht final entscheidend ist. Praktisch wird das hohe Profil aber offenbar nur bei Anschlüssen mit maximal möglichem Syncwert verwendet.

offizielle Limits

Ansehen + Aufnehmennur Ansehen
HDSDHDSD
021
11

praktische Limits

DSL-SyncHDSDmax Bitrate
<25Mbit1115.000.000
25Mbit2020.000.000

Entertain Comfort Sat

HDSD
11

VDSL 50

offizielle Limits

Ansehen + Aufnehmennur Ansehen
HDSDHDSD
031
121
21

praktische Limits

DSL-SyncHDSDmax Bitrate
<50Mbit2125.000.000
50Mbit3134.000.000

Entertain Comfort Sat

HDSD
20

VDSL/FTTH 100/200

offizielle Limits

Ansehen + Aufnehmennur Ansehen
HDSDHDSD
042
132
222
312

praktische Limits

HDSDmax Bitrate
3143.875.000

Entertain Comfort Sat

HDSD
20
1 5 6 7 8